Die Gemeindeleiterin in der Gallus Kapelle in Arbon schluckte leer und staunte nicht schlecht, welchen Wunsch ich unseren Enkelzwillingen Lynn und Amelie auf den Weg gab.Auf dem Programm der Taufe stand: Fürbitte oder Wünsche der Familie. Meine Tochter Sarah hatte...
Zürcher Sechseläuten
Zürcher Sechseläuten
Vor einer Woche war der grosse Festtag in Zürich: Sechseläuten! Die Zünfte in ihren frisch geputzten Gewändern und die Musikggesellschaften in ihren schönsten Uniformen zogen durch die Stadt und spielten den Sechseläuten Marsch rauf und runter. Blumen wurden verschenkt, alle lachten und winkten – es war ein schönes Fest.
In unserer Überbauung wurden wir frühmorgens von den Klängen einer Zunftmusik geweckt, die den Sechseläuten Marsch live auf unserer Wiese aufführte. Ein altehrwürdiger Zunftmeister wurde aus seinen Diensten entlassen – eine schöne Überraschung für alle rundherum.
Ich weiss noch, wie wir während den Frühlingsferien mit unseren Velos auf dem Platz vor der reformierten Kirche in St. Peterzell unsere Runden drehten. Es lagen noch Schneehaufen und daraus bildeten sich Pfützen. Mit jeder Runde fuhren wir die Schneehaufen kleiner und die Pfütze wurde grösser. Eine weitere Runde und wir konnten die Reifenspuren auf dem Asphalt verfolgen. Es war frühlingshaft warm und im nahen Waldstreifen vor den Schulhäusern begannen bereits die Weidekätzchen zu blühen. Die Luft roch frisch nach Bärlauch und Schlüsselblümchen streckten ihre gelben Blüten der wärmenden Frühlingssonne entgegen.
Trotzdem war es im Schatten hinter dem grossen, viereckigen Kirchturm noch sehr kalt und der Schnee wollte und wollte nicht schmelzen. Also, noch eine Runde mit dem Velo drüber gehüpft, noch einmal eine Spur auf den Asphalt gelegt und dann alles von vorn.
Den ganzen Nachmittag waren wir damit beschäftigt und quasselten dazwischen über diese und jenes. Irgendwann rief einer von uns: ,Etz chunnt da mit äm Böög im Färnse, ich frög mol öb mir luägä dörfet!‘ Alle rannten wir in das Säli des Landgasthofes. Was war denn das für eine Veranstaltung, an dem man einen Schneemann verbrennen würde, dachte ich mir. Trotzdem beobachtete ich fasziniert, wie die Männer auf ihren Pferden um diesen Scheiterhaufen galoppierten. Das war ja vielleicht lustig!
Im Hintergrund ertönte immer derselbe Marsch. Ich wusste aus der Jugendmusik, dass es der Sechseläuten Marsch war. Wir wollten diesen Marsch auch spielen, doch er war für uns einfach noch zu schwierig, mit den schnellen Übergängen. Acht Jahre war ich in der Knabenmusik der Musikgesellschaft Hemberg. Später wurde daraus die Jugendmusik, denn Mädchen waren ja auch dabei! Jeden Freitag um siebzehn Uhr sprang ich auf die Ladefläche des VW Pickup des Dirigenten, mein Tenorhorn verpackt angehängt und liess mich auf den Hemberg fahren. Nach der Probe holte mich mein Vater ab oder ich marschierte die Rennstrecke St. Peterzell – Hemberg runter nach Hause. Laut pfeiffend, so dass mich jeder hören konnte, der das Gefühl hatte, ich hätte Angst. Natürlich machte ich mir fast in die Hosen, doch zugeben würde ich das bis heute nicht!
An schönen Sonntagen pilgerten wir mit unserer Jugendmusik von Bauernhof zu Bauernhof und führten ein Ständchen nach dem anderen auf. Die Bauern legten etwas in unsere Kasse, oder versorgten uns mit Zvieri und Süssmost. Wir hatten nie eine Uniform. Das Geld aus diesen Ständchen reichte gerade mal für eine lustige Mütze, die wir dann eh wieder zuhause vergassen. Das Grösste aber war, wenn wir an der Abendunterhaltung der richtigen Musikgesellschaft quasi als Vorgruppe auftreten durften, mit den schönen Mützen!
Das alles kam mir nun in den Sinn, als ich letzten Montag den Sechseläuten Marsch hörte.
Wie wir vor Jahrzehnten im Säli des Landgasthofes vor einem Glas Sinalco sassen und gebannt in den schwarzweiss Fernseher starrten, wo der Böögg langsam zu brennen begann. Das war also gar kein Schneemann, sondern etwas, das sehr gut brannte. Diese Zürcher müssen auch immer alles etwas spezieller machen, dachte ich mir, dann knallte es plötzlich und es vertätschte dem ‚Chaib‘ den Kopf auf einen Chlapf!
Siebzehn Minuten vierundvierzig Sekunden – es soll also einen schönen Sommer geben. Wenn nur alles so einfach vorauszusagen wäre!
Was lassen wir noch so explodieren?
Die Spargeln, das Appenzeller Milchlamm, Zander aus dem Sihltal, Egli aus dem Wallis oder Lachsforelle aus dem Luzerner Hinterland sind einige der Delikatessen, die wir im Moment zubereiten. Als speziellen Höhepunkt werden wir am
Mittwoch, 8. Mai die Spargel Tavolata
durchführen.
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