Die Gemeindeleiterin in der Gallus Kapelle in Arbon schluckte leer und staunte nicht schlecht, welchen Wunsch ich unseren Enkelzwillingen Lynn und Amelie auf den Weg gab.
Auf dem Programm der Taufe stand: Fürbitte oder Wünsche der Familie. Meine Tochter Sarah hatte mich gebeten ein paar Worte zu sagen: ‘Liebe Familie, liebe Freunde. Das Leben ist eine lange Reise. Auch ich habe mich vor bald einem Jahr auf meine lange Reise gemacht. Kurz vor meinem Ablug erfuhr ich, dass nach meiner Rückkehr drei neue Enkel das Licht der Welt erblicken würden.
Noch vor meiner Rückkehr wurden die Zwillinge Lynn und Amelie geboren. Einige Wochen später folgte Levin.
Bereits auf meiner monatelangen Wanderung hatte ich mich mit den ungeborenen Kindern unterhalten. Das geschah einfach so. Denn es gab lange Tage in der Wüste. Ich sah die verschneiten Gipfel im Yosemite Nationalpark und bestaunte den kristallklaren Sternenhimmel in den kühlen Nächten. Damals stellte ich mir vor, dass nun diese Sterne zu uns auf die Erde gekommen seien.
Ich lernte während dieser langen Zeit Demut und Zufriedenheit und mein Wunsch an euch, die an diesem Tag hier in Arbon getauft werden, ist ein einfacher:
Erkennt, dass ihr diesen göttlichen Funken des Sternenlichts in euch trägt. Und dann – wohl ein Freud’scher Versprecher – versucht, diesen göttlichen Funken anzuzapfen.’
Es war wahrscheinlich die Seele des Wirtes und Gastgebers, die da in mir zum Vorschein kam. Doch in Tat und Wahrheit wäre es doch das Schönste, wenn man diesen Funken einfach anzapfen könnte, wie ein schönes Fass Wein. Und ich bin überzeugt, der liebe Gott hat Freude, wenn sich seine Kinder an seinem Licht laben.
So bin ich überzeugt, dass es wohl das Wichtigste im Leben ist: Demut und Zufriedenheit zu leben und den göttlichen Funken in sich zu tragen.