Das Zelt ist weg!

von | 12. Jul. 2020 | Journal

Gestern Abend beim Eindunkeln stand es noch da. Ganz hinten am Wald, da wo die Wiese zu Ende geht und sich die Büsche des Waldrandes immer weiter vorkämpfen. Da, wo ab und zu der kapitale Rehbock seinen Austritt hatte.
Noch vor dem Schlafengehen betrachtete ich das Chapiteau des kleinen Zirkus im roten Abendlicht der untergehenden Sonne.

Am Nachmittag davor sass ich auf den rohen Bänken, die rund um die Manege aufgestellt waren.
Gespannt betrachtete ich die Kunststücke der Artisten.
Wagemutig schwang sich eine junge Frau nur mit einer Hand am Trapez hängend von einer Seite des Zeltes zur anderen. Dann plötzlich liess sie das Trapez los und flog weit und quer über die Manege. Und welch ein Wunder. Sie wurde von ihrem Partner aufgefangen. Dieser schaukelte ebenfalls an einem Trapez. Er hatte sich mit den angewinkelten Beinen in das Gerät gehängt. Mit seinen muskelbepackten Oberarmen fing er seine zierliche Partnerin auf, die sich würdevoll im Glitzerkostüm räkelte. Es sah extrem einfach aus. Mit einer Hand hielten sie sich. Die andere Hand hoben sie zum Gruss ins Publikum. So geht das, schienen sie den staunenden Kindern auf den einfachen Bänken zuzurufen. Klatschen und Jubel schwoll durch das Zelt. Dann schwebten die beiden wie von Geisterhand zu Boden und verabschiedeten sich rückwärts tänzelnd aus dem Sägemehl.

Es wurde dunkel. Das Dreimannzirkursorchester spielte einen Tusch.
Die Scheinwerfer blitzten auf und der Spot richtete sich auf eine ältere Dame. Stolz stand sie da in ihrem farbigen Kostüm.
Was war das auf ihrem Arm?
Ein Papagei, nein zwei, ich werde verrückt, noch einer. Drei oder vier Papageien hatte sie auf ihrem unendlich langen und dicken Arm aufgereiht.
Die Vögel vollführten Kunststücke, erhielten Popcorn als Belohnung und geistesabwesend griff auch ich in meine Tüte voll frisch geröstetem Mais.

Dann trampelte ein dickes, altes Pferd in das Rund des Zirkus. Nun durften wir mitmachen. Mein Freund Erwin meldete sich. Er wurde mit einem ‘Gstältli’ gesichert.
Das schwere Pferd trabte nun rundherum und mein Freund sollte mitrennen und dann auf das Tier hüpfen. Zwei Clowns hielten ihn mit Hilfe eines Seilzuges unter Kontrolle. Er nahm Anlauf, spurtete mit dem Pferd und setzte zu einem gewagten Sprung an. Doch genau in diesem Moment zogen die Clowns am Seil und sein Abstossen fand irgendwo in der Luft statt und er segelte am Pferd vorbei.
Nächster Versuch: Nun hatte er wirklich genügend Kraft, um auf dem Pferd zum Sitzen zu kommen!
Dann stand er auf und balancierte auf dem Rücken dieses Ackergauls. Das sah vielleicht lustig aus. Die Kinder und Zuschauer lachten und applaudierten wie wild. Eine ganze Runde stand unser Freund auf dem Pferd. Er war unser Held!
Nun schwebte er unter tosendem Applaus zurück ins Sägemehl.

Ich weiss gar nicht mehr, was uns noch alles geboten wurde. Es war auf jeden Fall total eindrücklich.

Der Circus hatte sich schon einige Tage im Voraus angekündigt. Artisten hängten im ganzen Dorf Plakate auf.
Dann plötzlich fuhr ein Traktor auf die Wiese da hinten beim Wald. Ein kleines Chapiteau wurde in die Höhe gezogen. Ich war total aufgeregt und freute mich auf die Vorstellung.
Und nun war er wieder weg. Das Zelt war abgebaut und die Artisten fuhren in ihren farbigen Wohwagen von dannen.
Im Schlaf dachte ich mir, was das für Geräusche waren. Einige Male hörte ich einen Traktor etwas durch die Wiese schleppen.
Noch ganz verschlafen schaute ich zum Wald. Da war nichts mehr. Flink zog ich mich an, sprang auf mein kleines Velo und radelte die Bächlistrasse nach hinten.

Ich traf nur eine verwüstete Wiese an. Der Bauer hatte dem Zirkus die wohl nässeste Ecke seines Grundstückes angeboten.

Das Zelt im Rias ist seit einigen Wochen auch abgebaut und wir können fast wieder normal unserer Leidenschaft als Gastgeber nachgehen.

Wir sind noch diese Woche hier und dann verschwinden auch wir für zwei Wochen in die Sommerferien.

Ab Montag, 3. August mittags sind wir dann wieder für Sie da.

Jederzeit bin ich per E-Mail für Sie erreichbar.

Ihre Reservation wie immer online.

 

Wild & Wein Battle; Rossi vs. Markus / Bindella vs. Zweifel

Preis pro Gast sfr. 145.00
Am Dienstag, 13. Oktober laden wir zu einem neuen Event ein.
Es wird ein Battle, ein Zweikampf zweier leidenschaftlicher Weinsensoriker und Geniesser sein.
Markus Betschart und Rossi Serratore kreuzen die Weinflaschen.
Ich serviere sechs Gänge zu den 12 Weinen. Über eine App auf Ihrem Smartphone erküren Sie den Gewinner des Abends.
Reservationen nur telefonisch unter 044 814 26 52.

Gourmet Metzgete
Metzgete à discretion, Preis pro Gast sFr. 74.00
Von Donnerstag, 22. bis Samstag, 24. Oktober und von Montag, 26. bis Samstag, 31. Oktober findet die Gourmet Metzgete statt. Einzelne Abende sind bereits gut gebucht. Abende unter der Woche sind noch zu haben.

Reservationen nur telefonisch unter 044 814 26 52.

Trüffel Abend
Preis pro Gast sFr. 180.00
Am Montag, 23. November wird uns Klemens Lageder vom Weingut Lageder aus Margreid im Südtirol seine Weine zum Trüffelmenu kredenzen. Lageder ist bekannt für seine sensationellen Biodynamischen Weine. Er keltert Weine von Weltruf!
Sechs Gänge und acht Weine werden sie in Verzückung bringen.
Reservationen nur telefonisch unter 044 814 26 52.

Ihr Familien-, Team-, oder Firmenevent im Rias
Dann ist schon bald Weihnachten und natürlich steht das Rias für Ihren kleinen, aber feinen Anlass zur Verfügung.
Reservieren Sie jetzt die Tische für Ihren Anlass. 

Gutscheine
Sämtliche Angebote zum Verschenken. Hier können Sie die Gutscheine online kaufen und bei Ihnen zuhause ausdrucken.

Herzlich willkommen im Rias.

Schön, dass ich Sie in meiner Gaststube begrüssen darf.

Das könnte dich auch interessieren:

Zur Taufe von Lynn und Amelie

Die Gemeindeleiterin in der Gallus Kapelle in Arbon schluckte leer und staunte nicht schlecht, welchen Wunsch ich unseren Enkelzwillingen Lynn und Amelie auf den Weg gab. Auf dem Programm der Taufe stand: Fürbitte oder Wünsche der Familie. Meine Tochter Sarah hatte...

mehr lesen

Mount Baden Powell, Sara & Marc

Der Mount Baden Powell raubte mir die letzten Kräfte. Ich war es nicht gewohnt, auf einen über 3'500m hohen Stein- und Sandhaufen zu kletternDoch die Menschen, die ich auf diesem Weg kennen lernte, liessen mich den ganzen Krampf vergessen. Ich war bereits einen Monat...

mehr lesen
‘Hupps’ & Mount Rainier

‘Hupps’ & Mount Rainier

Wir sassen auf dem Waldboden. Der Mount-Rainier strahlte im gleissenden Licht der Morgensonne. ‘Hupps’ hatte ich auf dem Pacific Crest Trail kennen gelernt. Wir hatten soeben erfahren, dass der Trail vor der Grenze geschlossen wurde. Die Feuer, das nahe der Grenze in...

mehr lesen