Canon AE1

von | 1. Aug.. 2020 | Journal

Das Stativ wackelte gewaltig. Doch ein besseres lag nicht drin.
Leider hatte ich mein Budget bereits mit dem Kauf der Canon AE1 ausgeschöpft.

Wobei, den Begriff ‚Budget‘ kannten wir damals noch nicht.
Wir kauften, was wir zahlen konnten.
Zur Kamera kam die passende Tasche, ein breiter roter Bändel mit dicken schwarzen Buchstaben ‘Canon’ bedruckt. Fehlen durfte nicht ein zweites 35mm Weitwinkelobjektiv, möglichst lichtstark.
Ein halber Monatslohn ging gut für alles drauf.
Natürlich durfte auch eine Grundausrüstung Kodak Color Plus Farbfilme 35mm mit 36 Aufnahmen nicht fehlen. Später kamen Fujifilme dazu.
Für die Nachtaufnahmen leistete ich mir auch mal einen Film mit extra Lichtstärke und 400 ASA.

Nun war die Kleinbildkamera Canon AE1 festgeschraubt auf dem wackeligen Stativ. Für ein richtig gutes Stativ hat das Geld also nicht mehr gereicht.
Ich stand am Güterbahnhof in Buchs SG. Mein Blick konzentrierte sich auf das Brechen des Mondlichtes auf den Bahnschienen. Den Drahtauslöser hatte ich auf dem Apparat aufgeschraubt. So konnte ich durch den Draht den Auslöser bedienen und die Blende offen halten, länger als es der Blendenautomat zuliess.

Die Canon AE1 war eine der ersten Kleinbildkameras mit 35mm Blendenweite, die damals auf den Markt kamen. Canon war damals absoluter Marktführer bei Spiegelreflexkameras. Es waren kleine Wunderwerke der Technik.
Mein Freund Peter Müller, der wie ich täglich am heissen Herd im Grand Hotel Hof Ragaz stand, war stolzer Besitzer der Canon A1 und machte sensationelle Bilder damit. Im Gegensatz zur AE1 konnte er bereits im Sucher die Werte von Blende und Zeit ablesen.
Nächtelang zogen wir nun um die Gassen von Chur oder verbrachten Stunden auf dem Bahnhof Buchs, um Bilder für die Ewigkeit zu schiessen.

Die Spiegelung des Mondlichtes auf diesen Bahnschienen zog mich in ihren Bann. Ich hatte das Gefühl, die Gleise würden in die Unendlichkeit verschwinden, um am Sternenhimmel vorbei ins Universum zu gleiten. Vor meinem inneren Auge sah ich bereits das Bild in meinen Händen. Ich äugte vorsichtig durch den Sucher. Bloss nicht wackeln. Doch wann war der richtige Zeitpunkt, den Auslöser zu betätigen? Kein Bildschirm auf der Kamera gab Auskunft über das Aussehen des Bildes oder des Ausschnittes. Nur im kleinen Sucher bekam man einen Eindruck des zukünftigen Fotos.
Dann führte jedes Betätigen des Auslösers unweigerlich dazu, dass ein Negativ belichtet und der Film weitergespult werden musste, um nach 36 Aufnahmen aus dem Gehäuse genommen zu werden. Dann den neuen Film einlegen, vorsichtig kontrollieren, dass er richtig eingerastet war und weiterhin gut überlegen, ob man abdrücken will oder nicht.

Dann ging der Film auf die Post und wurde bei Belcolor in Ebnat-Kappel oder bei Fotocolor in Kreuzlingen entwickelt. Nach einer Woche dann die grosse Überraschung. Die entwickelten Bilder lagen in der Post. Waren sie gut geworden? Hatte ich im richtigen Moment abgedrückt?
Irgendwann fing ich an, Dias zu entwickeln. Das führte dann dazu, dass man sich einen Diaprojektor anschaffen musste und eine Leinwand. Die berüchtigten Dia Abende folgten. Dann gab ich alles auf. Es war doch zu zeitaufwändig.

Peter Müller ist seinem Hobby treu geblieben. Er hat sich auf eine spezielle Art der Fotografie spezialisiert. Er fotografiert Tröpfchen, die in Sekundenbruchteilen auf Flüssigkeiten aufprallen.
Zwei der sensationellen Werke können im Rias bestaunt und erstanden werden.
Hier geht es direkt zur Homepage von Peter Müller.
Peter Müller Gallery 
Ab heute Mittag sind wir im Rias wieder für Sie da.
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Wild & Wein Battle; Rossi vs. Markus / Bindella vs. Zweifel

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Am Dienstag, 13. Oktober laden wir zu einem neuen Event ein.
Es wird ein Battle, ein Zweikampf zweier leidenschaftlicher Weinsensoriker und Geniesser sein.
Markus Betschart und Rossi Serratore kreuzen die Weinflaschen.
Ich serviere sechs Gänge zu den 12 Weinen. Über eine App auf Ihrem Smartphone erküren Sie den Gewinner des Abends.
Reservationen nur telefonisch unter 044 814 26 52.

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Von Donnerstag, 22. bis Samstag, 24. Oktober und von Montag, 26. bis Samstag, 31. Oktober findet die Gourmet Metzgete statt. Einzelne Abende sind bereits gut gebucht. Abende unter der Woche sind noch zu haben.

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Am Montag, 23. November wird uns Klemens Lageder vom Weingut Lageder aus Margreid im Südtirol seine Weine zum Trüffelmenu kredenzen. Lageder ist bekannt für seine sensationellen Biodynamischen Weine. Er keltert Weine von Weltruf!
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