500 g Teig ergibt ca. 150 Stück
Zutaten
- 125 g Butter
- 125 g Zucker
- 1 Stk frisches Ei zu 60 g
- 1 Prise Vanillezucker
- 1 Esslöffel Kirsch
- 1 Pr. Salz
- Gelbes und Saft einer Zitrone
- 250 g Weissmehl
Butter bei Zimmertemperatur einige Stunden stehen lassen.
Butter schaumig rühren, bis diese fast weiss ist, dann Zucker und Ei darunter schlagen.
Nun die weiteren Zutaten zu Masse rühren.
Mit dem gesiebten Mehl zum Schluss alles zu einem schönen Teig kneten.
Zwei Stunden kühl stellen.
Stangen abdrehen, “Kügeli” formen und vorsichtig mit Grosi’s Waffeleisen ausbacken.
In gut verschlossenen “Guetzlidosen” aufbewahren.
Die Geschichte zu den Bretzeli
Letzte Woche machte ich mich dran den Keller aufzuräumen. Da stolperte ich über das alte
Bretzel Eisen meiner Mutter. Sofort schwappten Erinnerungen hoch. Der Duft von Vanille,
Zitronenschale und auf der Zunge das Gemisch von frisch geschlagenem Rahm und den
Krümmeln der Bretzeli.
Unsere Zwillinge Sarah und Jessica wuchsen in unserem Landgasthof auf. Wenn sie mittags
aus der Schule kamen, streckten sie kurz ihre Köpfe in die Küche und riefen nur, dass sie nun
beim Grosi zum Z’mittag seien. Es hatte sich so eingebürgert, dass sie bei meinen Eltern
assen, da wir über Mittag für unsere Gäste engagiert waren.
Manchmal kam es auch vor, dass ich kurz hochstieg, in die Wohnung der Eltern, um die
ganze Gesellschaft zu besuchen. Grosseltern und Enkelinnen sassen dann gemütlich am
Mittagstisch. Es war verdächtig ruhig, niemand redete, niemand ausser – der Fernseher in der
Ecke.
Forsthaus Falkenau. Wiederholung vom Vortag. ‘Fernsehen während dem Essen! Das geht
jetzt aber gar nicht! ’ bemerkte ich. Meine Töchter wie aus einem Mund: ‘Papi, hier oben
hast du gar nichts zu sagen, wir sind beim Grosi und beim Grossvater. Hier gelten ihre
Regeln! ’
Upps, das war mal eine klare Ansage.
Nachmittags wurde dann oft dieses Bretzelieisen in Betrieb genommen. Alle Vier sassen am
Tisch und halfen einander. Bereits vormittags hatte die Grossmutter den Teig hergestellt. Sie
rollte nun den Teig, dann folgte die erste der Mädchen. Diese formte Kügeli und legte diese
auf das heisse Eisen. Der Grossvater presste die Eisen vorsichtig zusammen und beim Öffnen
fielen die fertigen Bretzeli nach unten, von wo sie von der Zweiten der Zwillinge vorsichtig
auf das Kuchengitter gehoben wurden. In der ganzen Wohnung roch es nach Vanille, Butter
und Zitronengelb. Stundenlang sassen die vier so vor ihrer kleinen Bretzeliproduktion. Später
servierten wir das Kleingebäck zum Kaffe