Plötzlich stand das Gras hinter dem Gasthaus meterhoch. Wir konnten kaum mehr darüber hinwegsehen, sondern standen vor einem wogenden Etwas aus grünen Halmen, durchsetzt mit leuchtenden Blumen.
Es war unglaublich!
Eben noch fuhr der Bauer mit dem ‘Bschöttifass’ kreuz und quer über die Wiese und es roch im ganzen Dorf nach Jauche.
Und nun das!
Gefühlt über Nacht war die Wiese in die Höhe geschossen.
Da hatte irgendeiner von uns die glorreiche Idee, in dieses Meer aus Gräsern und Blumen zu kriechen. Wir hatten das Gefühl, wir würden es geschickt angehen, indem wir jedem Halm und jeder Blume auszuweichen versuchten. Doch als wir zurück blickten, war da eine Gasse, die quer in die Wiese führte.
Nun gab es kein Halten mehr.
Wir krochen weiter.
Ein rechter Winkel nach links, ein Kurve nach rechts. Weiter kraxelnd auf allen Vieren. Eine Volte nach rechts, eine Kreuzung und alles von vorn. Nochmals quer über die halbe Wiese und zurück in die Mitte, rundherum und in einem weiten Bogen zurück zur Mitte.
Nun lagen wir da in einem grossen Kreis, den wir kriechend niedergedrückt hatten und liessen uns die Frühlingssonne aufs Gesicht scheinen. Was war das für ein Spass!
Niemand hatte uns bemerkt, denn es gab nur den einen Eingang ab dem Kiesweg, der die Hauptstrasse und das Schulhaus verband.
Nur von oben sah man das Labyrinth und das war das Problem. Denn neben dieser Wiese stand ein Sechserblock, dreistöckig, zwei Wohnungen pro Etage und genau aus der oberen Wohnung schaute nun die Mutter von Agnes, die mit uns das Labyrinth gebaut hatte.
Der Block stand neben dem Rössli Schwarzenbach, das meine Eltern von 1965 – 1970 führten.
Nochmals duckten wir uns. Jetzt bloss nicht erwischen lassen. Wir schoben ein paar Halme zur Seite und beobachteten die Mutter. Sie schaute direkt zu uns und rauchte eine Zigaretten an einem langen Stiel.
Dann drückte sie den Glimmstengel aus und verschwand im Innern. Fast wollten wir jubeln. Nicht erwischt. Hörbar atmeten wir aus.
Wir lagen einfach da, hörten das Summen der Bienen, Wespen und wunderten uns über die Flugkünste dieser riesigen Hummelbrummer.
Die Schatten wurden länger und es kühlte merklich ab. Wir krochen nach Hause.
Dort angekommen, hörten wir die schwere Mähmaschine des Bauern.
Nun würde die Wiese gemäht, das Gras zu Heu getrocknet und eingebracht.
Am Morgen lag die ganze Pracht am Boden, bereits säuberlich gezettelt. Nachmittags fuhr der Bauer mit einem Heuwender, gezogen von zwei braun glänzenden Freiberger Pferden auf und ab und schob das bereits getrocknete Heu zu grossen Maden zusammen.
Dann lenkte die Bauersfrau den schweren Hürlimann Traktor mit dem angehängten vollautomatischen Ladewagen hin und her und lud das duftende Heu auf. Die Grosseltern der Familie zogen grosse Rechen hinter dem Gefährt her und sammelten die letzten verlorenen Halme ein.
Nur fliegende Heusamen und viel Staub blieb übrig. Langsam verflogen auch diese Wolken und wir legten uns auf die frisch gemähte und staubtrockene Wiese, einen Strohhalm zwischen den Zähnen und blinzelten in die Sonne.
Was war das doch für ein schönes Leben!
Im Rias bereiten wir uns auf die kommende Öffnung vor.
Diese Woche bedienen wir Sie noch auf der Terrasse bei jedem Wetter mittags ab 11:30, abends ab 17:00. Dann nächsten Montag – so hoffen wir – öffnen wir unseren Innenraum. Reservationen sind jetzt schon möglich:
Natürlich werden wir weiterhin Montag – Freitag mit Take Away und Home Delivery unsere Gerichte zum Abholen oder Liefern bereit halten.
Bestellen Sie online oder per Telefon.
Wir liefern dann wieder alle Gerichte bis Embrach, Bülach, Oerlikon und Wallisellen.
Schenken Sie auch weiterhin Freude mit feinem Essen und Gastlichkeit!
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Träumend auf der Heuwiese mit einem Strohhalm zwischen den Zähnen.
Ihr