Flug nach Los Angeles

von | 6. Mai. 2022 | Pacific Crest Trail PCT

5. Mai 2022

Es war schon unglaublich speziell. Am Flughafen in Kloten verabschiedeten mich meine Kinder mit Enkelin. Natürlich war auch meine Traumfrau dabei. Im Verlauf des Fluges wurde mir einmal mehr bewusst, was wir für eine wunderbare Beziehung haben. Es ist ein Geschenk, wenn man mit so einem wundervollen Menschen zusammenleben darf.

Heike hat mich immer unterstützt in meiner Idee den Pacific Crest Trail zu wandern. Dies, obwohl sie wusste, dass ich über fünf Monate ohne mich in Kloten sein würde. Wir haben nun abgemacht, dass wir uns im Oktober in Seattle treffen wollen.

Noch immer bin ich aufgeregt und nervös. Ich war so nervös, dass ich einige Tage vor dem Start richtig krank wurde. Mit Husten, Kopf- und Halsweh. ‘Damit wäre der Traum vom PCT nun ausgeträumt, bevor er angefangen hat. ’ dachte ich. Doch der Test, den ich vor dem Abflug machen musste, war negativ. Es gibt also noch so etwas wie eine starke Erkältung oder eine gute alte Grippe.

Nervosität in Zürich. Der Flieger nach Frankfurt hatte Verspätung. Dann ging es doch plötzlich los. Landung in Frankfurt. Das Boarding auf den Weiterflug hatte bereits begonnen. Ich hetzte durch die Gänge, an der Passkontrolle vorbei. Unglaublich viele Menschen. Ich hatte keine Zeit die Eindrücke auf mich wirken zu lassen. Schon sass ich an meinem Platz. Nach wenigen Minuten hoben wir ab.

Und was für ein Glück ich hatte. Eine ganze Sitzreihe in der Mitte mit vier Plätzen für mich allein.

Schon bald wurden Getränke und dann ein Lunch serviert. Irgendein Nudelgericht mit einem Schokoladenkuchen.

Als ich das kleine Papiersäckli mit Streusalz sah, lächelte ich vor mich hin. 1980 flogen meine Eltern zum ersten Mal in ihrem Leben. Damals noch mit der Swissair in einer DC 10 nach Toronto. Einer der Göttibueben meines Vaters arbeitete als Fly Ing genau auf diesem Flug. Ein weiterer Göttibueb hatte eine Farm in Kanada und der dritte – ja noch ein Göttibub – lebte in Kanada.

Als meine Eltern zurückkehrten, brachte mein Vater die kleinen Salzbeutel, Pfeffer und Besteck. Alles mit dem Swissair Logo bedruckt und noch fein säuberlich verpackt. Er erzählte uns den ganzen Ablauf an Bord und es wurde eine lange und kurzweilige Nacht der Rückkehr.

Erst als unser Vater 2012 starb fanden wir all diese Utensilien irgendwo in einer Kartonschachtel.

Irgendwann auf meinem Flug musste ich auch ich mal zur Toilette. Ich sah mich im Spiegel und sagte mit einem breiten Grinsen zu mir: ‘ What the Hell machst du hier?’

Ich begann mit dem Passagier über dem Gang ein Gespräch in Englisch. Die ältere Dame erzählte ihre halbe Lebensgeschichte. Zwölf Stunden im Flieger sind schon unglaublich lang und während ich das schreibe, überlege ich mir wie es wohl Ablaufen wird, wenn ich dann gelandet bin.

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